Die gamilie ©irt Hermann gindb, oo Amalie Dorner
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Sorgen bereitet e ibm unb ben Seinen feit 1912 ein Augenieiben , bas fid) immer
mehr oerfcblimmert e unb fchließlicb sur oöttigen (Erhlinbun g fübrte. Reit grofeer ©ott=
ergebenbei t unb ©ebulb trug er fein Seihen unb mar rübrenb banfha r für ben
ftetnften Siebesbienft , fo bafe er baburd) für bie ganae gamili e ein Segen mürbe. So
fcbmeralid) fein Bertuf t für bie Seinige n mar, für ihn bebeutet e fein Job am 30. 3uli
1930 eine (Ertöfung aus fchmerer Seibensaei t unb ein Aufftieg aus her irbtfcben
©unfetheit ins himmtifd) e Siebt, (©efürat nad) Aufteilunge n feiner Witroe Alarta
gindh in her „gindben=3etiung" Ar. 6, S. 87—89.)
Der jüngere Sohn Sirt gindhs , 3 o ha n n e s, ber fid) bem mebtainifche n Stu=
bium geroibme t hatte , übte nad) anfänglicher Tätigfeit ats Affiftenaara t unb Prioat»
boaen t an her pfpehiatrifahe n Klinif in Tübingen feine ältliche Prari s in her ftäbtifchen
pfpehiatrifche n Ktinif in Berlin aus unb mar in BerliroRorben b mohnhaft ; 1920 liefe
er fiep als Arai in bem an her Oftfee gelegenen Arenbfe e in Aledienburg nieber.
Bon ben 3 Töchtern SÍ£t gindhs mürbe 3 u t i e 1893 bie ©attin bes Pfarrer s
Otto g u r cp in ilnterreicpenbad ) unb Aorbbeim unb aufefet in Suftnau , mo er auch
m Behenhaufe n ©ottesbienfte au hatte n hatte , bie auch r>on bem oeremigte n König
Wilhelm IL unb feiner ©emahlin (Ebartott e mährenb ihres bortigen Aufenthalt s be=
fucht au merben pflegten . Au g u ft e »erheiratete fid) 1898 nach Offenbur g mit bem,
gleichfalls mie Schroage r gurd), oon Reutlingen gebürtigen Apothete r Atfreb Silber.
Die ältefte Tochter Anna mar fahon feit 1889 oermähtt mit bem Stabfpfarre r
Dr. Raul A3 u r ft e r in f>eilbronn , bem nachmalige n Theologieprofeffo r in Tübingen,
her befonber s burd) feine mertootle n auf bie Bebürfniffe her ©egenroart eingeteilte n
Anbacbtsbücber („£ausbrot" unb „Abenbfegen") in meiteften Kreifen befannt ge=
morben ift. 3n feiner unftänbigen 3eit mar Wurfte r bei „Rater Werner" , bem Babro
brecher her chriftlichen Siebestätigfeit in Württemberg, in beffen tefeten Sebensjahre n
in ben Anftalten bes Bruberhaufe s in Reutlinge n gteichfam als „rechte fanb " tätig
gemefen. Ats grueb t biefer Wírffamfeít entftan b 1 3abr nach Werner s Tob (1887)
Wurfter s erfte s Wert „©uftao Werner s Sehen unb Wirten". 3n ben 15 3at)ren als
Stabtpfarre r in f) e í I hr o n n entfaltet e Wurfte r befonber s aud) in her (Eoangelifche n
Arbeiterbewegun g unb an her 3ugenb burcb feine grifche eine überaus eifrige unb
fegensreieb e Tätigfeit. Rad) oorübergebenber, nur % jähriger Wirffamfeit ats
Defan in Blaubeure nrourbe er 1903 an bie Seitung bes heffifchen Rrebígerfemínars
in griebher g unb oon bort 1907 nad) bem Tob oon Profeffor D. ©ottfebid als beffen
Rachfotge r als Profeffo r für prattifebe Theologi e nach Tüb i ngen berufen . Ats
Seiter her Tübinger Prebigeranftal t roar er feinen Stubente n ein treue r unb be–
währter, mit ben Aufgabe n unb Kämpfen mie mit bem Segen bes heutigen Pfarr=
amtsroohtoertrauter gührer für ben entfeheibungsootte n Schrit t oom afabemifebe n
Stubium ins Sehen; neben her Borbereifun g für bie Prebigttätigfeit fegt e er be=
fonberes ©eroiebt auf bie Ausbitbun g für Religionsunterrich t unb Seetforge . 3n
reger literarifcbe r Tätigfeit hat er aablreiche Auffäfee in her oon ihm aufammen mit
Prätat D. Dr. Schott herausgegebene n „Rlonatfchriff für Baftoralfbeologie " oer=
öffenttiebt unb eine Anaabi hebeutenbe r Schrifte n über 3nner e Rliffion unb gragen
her pfarramtliche n Tätigfeit gefchrieben . 3ns pratfifeb e Sehen bat er auf ben Ber=
fammtunge n her eoangelifdHoaiale n Beroegung , her eoangelifche n Arbeiter» unb 3üng=
tingsoereine , her 3nneren Rliffion eingegriffen , fo noch ein Bierteljah r oor feinem
Heimgang in Rlünchen beim Kontinentale n Kongrefe für Diafonie mit einem oiet=
beachtete n Bortra g über eoangetifeb e unb fathotifch e Siebestätigfeit. Dafe Wurfte r
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