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I. Sebcnsbüber — Reubaufe r ßinic
©cbüte unb nacb beffen Job oon bem 'Defan unb fpäteren Prälaten ©tri Kart Kapff
erfahren burfte , mit bem er aeitleben s in freunbfcbaftlicbe r Beaiebun g blieb. D
Banb bes Vertrauen s unb ber Anbängticbteit, bas ihn mit Atünfingen oerfnüpffe,
mürbe nocb befeftigt , ats ibm, nacb Berufun g bes Defan s Kapff nacb §>errenberg,
ber Bitt e ber ©emeinbe cntfprecben b bie Stabtpfarre i unb bas D e f a n a t üher
tragenrourbe. fner ift er aucb in ben 6tan b ber (£be getrete n mit 335 í I b e l
Augufte D o r n e r , ber 6. ber 8 Töchter bes Reuhaufe r Bfarrbaufes , bie er fe
gelernt batte , ats fie au Befucbroar in bem au Alünfingen gehörigen Kofiiftetten
ihrer mit bem Pfarre r ©eper öereþefícbíen ©ebroefter ©otttiebin. 3n Wübetmine
fanb (Etroert eine oerftänbige unb treubeforgt e Sebensgefäbrtin, bie treu e Rlutte r unb
txraieberi n ber 7 Kinber, bie ihnen nach bem frühen Tob groeier blieben, ber 3 ©ohn
Sbuarb , Wilhelm unb éberbarb, unb her 4 Töchter Alina, Acaria, Butie unb Aline.
3n hanfhare r (Erinnerun g roäblte ihn fpäter bie Diöaefe Atünfingen in bie Sanbes=
fpnobe 1874.
Da grau Witbelmine in ben fpäteren Bahren bas raub e Albftima nicht ertragen
fonnte , forourbe ihm bie Trennun g oon biefer ©emeinbe, fo fchmerjlicb fie ihm n
25jäbriger Wírffamieítroar, aur Aotroenbigfei t unb fo begrüßte er es banfhar , ba
ihm bas Defana t § e r r e n b e rg übertragenrourbe, roo ihm gleichfalls eine offe
Tür für eine gefegnet e Wirffamfeit gefchenf t roarb unb roo er ficb halb beimifc
fühlte. Al s er nach 6 Bahren fchon bas 60. Sehensjab r überfchritten hatte , regt e fi
in ihm aus her Srroägung heraus , oh feine Kräfte ben oieten Anforberunge n be
Defanatamt s gemachten bleiben , her Wunfeh, biefe ftat t her Seitung einer gana
Diöaefe einer einzelnen ©emeinbe in her größeren Aube einer Sanbpfarre i p roibme
Dies oeranlaßfe ihn, 1871 bie Pfarre i W a I b b o r f (Defanat s Tübingen) au über
nehmen, roo einft oor 40 3ahren ©uftao Werne r als Bifar feine Siebesarbei t be
gönnen hatte . Da aber mit Walbborf ein giliat (bestach ) oerhunhe n ift. erroies fi
biefe Pfarre i für feine förpertichen Kräfte p anftrengenb . Sine langwierig e Bruft
unb Aippfeltentjünbung brachte ihn au bem hei feinem Atter oon nun 67 Bahre
unb bei her febroeren Kranfbei t feiner ©attin ihm nicht leichten gntfcbiuß, eine
weniger gefcbäftsoollen Wirtungstrei s ohne giliat au fueben. ©orourbe ihm 18
oom König bie Pfarre i §emmi ngen (Detanat s Seonberg ) übertragen, roieberu
mit Beibehaltun g oon Titel unb Rang eines Defans . Wenn fein gintrit t in bief
©emeinbe freilich burcb bas nach langem unb febroerem Seihen erfolgt e §infcheiben
feiner ©attin getrübt mar, foroar ihm in ben 6 3ahren , in benen er her ©emei
noch hienen burfte , ein freunblicber , fonnige r Sebensaben b befchert , unb in fein
finbtieb banfbare n ©emüt mußte er es febr au febäßen, haß ihm für fein Amt un
für bie ©einen noch Kraft unb Rüftigfeit erhalten blieb. Um fo überrafebenber mar
es bann, als ein Seihen , bas oon ihm felbft mie oon ben Giraten nicht für bebenfti
gehaltenrourbe. eine gefährliche Wenbun g nahm — esroar in her Rächt oom ©am
tag aum ©onntag. ben 2, ©eptember 1883 — unb er unerroarte t rafcb ben ©ein
unb her ©emeinbe entriffen mürbe, fo baß er ihr an biefem ©onntag nicht mehr, mi
er beabfichtig t batte , mit bem ihm fo lieben Wort hienen fonnte .
Bn her Rebe an feinem ©rah, bas bie ©emeinbe ihrem gefebäßten fürten neben
feiner 6 3abre oorber Darangegangene n ©attin aur Verfügung ftellte , ermähnte her
©ebroiegerfobn, Pfarre r Otto Al a j er oon Pfatagrafenroeiler , unter 3ugrunbetegun
oon Sufas 2,29 u. a., mie her Sntfcblafene , befonber s auch hei her einflußreiche
©tellung bes Seiters einer Diöaefe, nicht bas ©eine fuebte ober für feine Rerfon etroa