DORNER Familienbuch - page 133

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I. 2ebensbílber —Reuhaufe r Cinte
ibm 1872 bie Berufung bes ibm non Kiel unb ©Otlingen ber befreunbete n Kirchen»
recbtsteþrers (Emil ^errman n aum Bräfibenten bes Obertircbenrat s (bis 1873) ge=
tungen mar unb feit gal t bas Kultminifterium übernommen batt e (gleichfalls 1872) .
(Er gab im Obertirct)enra t ben Anftoß, bafa in ber preufaifebe n 2anbestírd)e bie Sad) e
bes Kínbergottesbíenftes geförbert rourbe . ©einen febon in Bonn oertretene n ©e=
banfen einer eoangelifaVbeutfcbc n Aationalfircbe tonnt e er in Berlin meiteroerfotgen
inbem er eine tatfäcfolicbe Union ber eoangetifebe n beutfche n 2anbesíircbe, jeboeb mit
Beibehaltun g ihrer (Eigenar t in 2e£)re, Kultus unb Berfaffung, in gorm eines Kirchen»
bunbe s erftrebte . Auch mirtt e er im Ohertircbenra t mit (Eifer für bie geifttieb e Ber
forgung her Deutfchen im Auslanb unb befucht e gerne bie ©uftao=Abûtf=gefte.
Sein rege s tircblicbes ðntereffe bemies Dorner auch burcb bie Teilnahme an ben
eoangetifebe n Kirchentonferenae n unb Kirchentage n (fo referiert e er 3. B. 1867 in Ki
über bie „Rechtfertigung burch ben ©tauben an (Etmftu s in ihrer Bebeutun g für
chrífttíche (Eríenntnís unb cbrtftlicbe s 2eben") , an ben Arbeiten unb Kongreffen her
ðnneren Rliffion, beffen Sentralausfcbuß er als Rlitgtieb unb eine 3citlang auch als
ftetloertretenhe r Borftan b angehörte; fo hielt er 1879 auf bem Rlagbeburge r Kongreß
feinen iet3ten öffentlichen Bortrag, in bem er einen iiberhtid über bas gana e ©ebiet
ber ðnneren Rlíffíon in feinerroeíten Berameigun g gab. Rtít Wiehern, bem Bater
her ðnneren Rciffion, oerban b ihn befonber s bie gemeinfam e froebfebäßung bes alt»
gemeinen Brieftertums ; für bie „gtiegenben Blätter" bes Rauben fmufe s liefert e
manche Beiträge. Sein ðntereffe für bie Außere Rliffion bemie s er 3. B. burcb eine
1864 oeröffenttiebte Stbbanblun g über bas inbifche Kaftenmefe n unb bie cbriftlict>e
Rliffion, mobei er ben oöttigen Bruch bes getaufte n (Ehriften mit her Kafte oertrat .
Sein 3iei her (Eoangelifche n Allions als (Einheit aller (Eoangelifche n auf her Welt
führte ihn 1873 als Bierunbfechsigjäbrigen in Begleitung feines Sohne s Auguft nach
Rem Bori aur Teilnahm e an bem (Eoangelifche n Alliansfongreß, mo er einen Bor»
trag übernommen hatte ; im Bufammenban g bamit befucht e er auch bie ameritanifebe
Unioerfttäten. Bon her (briftlicben Sitte , befonber s hinfiebttich Sonntagsfeie r unb
©ottesbienfthefuch, in Amerifa geroan n er günftige (Einbrüde.
So mar Sfaaf Dorner s atabemifeb e unb iircblicbe Tätigfeit an ben oerfcbiebene n
Stätten bes Rorben s eine banfha r gefebäßte unb reich gefegnete . Aber ber fchmäbifthe
f>eima t hernie s er auch in roeiter gern e boa) ftet e Anbänglichteit. Seine gerien hen
er gerne 3um Befuche feiner betagte n Rlutter in Reubaufe n unb 3um Sufammentref
mit feinen ©efchmiftern unb Anoermanbten . Diefen mar s mieberum ein geft , menn
fid) um ben oerebrte n „Ontet Rrofeffor" in |)aus unb ©arten fcharen burften . Unb fü
bie Bfarrer her Tuttlinge r Diösefe maren es jebesma i befonber s geminnreieb e Be
fpreebungen , menn ihr (Ebrenmítgtíeb baran teilnehme n tonnte,he r fid) feinerfeit s le
für ben Stan b unb bie Anliegen bes íírcblicben 2eben s in Württemberg intereffierte .
greitid) aud) bäustid)es Kreus blieb ihm nicht erfpar t in her unheilbare n Krant»
beit bes jüngften feiner 3mei herangemaebfene n Kinber unb ihm fethf t in feinem Att
in einem unheilba r fortfehreitenbe n 2eiben, fo baß er fein Wert „Softem ber d)rift=
lieben ©lauhenslehre" nur unte r Hemmung su CEnbe führen tonnte . Aber unte r biefe
Drud bemie s er bie Kraft feiner lautere n grömmigteit, inbem er beibe s in ftitter
(Ergehung mit finbtiebem ©ottoertraucn trug. Sein 2ebensahen b marb ihm noch »er
fd)önt burd) bie greub e an ben beruflichen (Erfolgen feine s Sohne s Auguft, her feit
1876 Rrofeffor am Rrebigerfeinina r in Wittenber g mar, unb am fieranmacbfe n oon
(Enfetfinber n bafelbft . (Siehe beffen 2ehensbit b S. 128.)
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