D. Dr. 3 ( a a f 2luguft ©orner, profeffor ber îbeotogie
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Siete roirffamm oertreten ; biefe 3eitfcbrif t beftan b bis 1878. 3n ©Otlingen tra t
Horner aucb in tebenbige Atitarhei t an ber goangelifche n Allions unb beteiligt e ficb
an ben Aerfammtunge n berfelben in Pari s unb ©enf.
Aeun 3abr e roirtte Dorne r in ©ötttngen, ba folgte er, nacbbem er Rufe nacb
3ena unb nacb fialt e abgelehn t batte , 1862 einem Ruf bes ibm oon Bonn per be=
freunbeten Kultminifters Betbman n §ollroeg an bie ilnioerfität B e r l i n , ba ber
ibm geiftesoermanbt e Rißfcb, ber sugleícb Rropft an ber Rítotaífírcbe mar, feine afa»
bemífcbe Tätigfeit einfteltte . 3n Berlin mürbe Dorner zugleich Rcitgtie b bes Brem
ßifcben Obertircbenrats , febon 1863 Detan ber tbeotogtfcbe n gafultät unb 1864—186 5
Rettor ber itnioerfität. gr mürbe aucb pm gpboru s bes 3obanneum s beftettt , eines
Stubentenfonoifts , in bem nacb Art bes Tübinger 6tift s miffenfebafttie b gearbeite t
mürbe, ebenforoirtte er mit an bem Atelancbtbonbaufe , einer ähnlichen Stiftung .
Seine Rortefunge nroaren auch in Bertin oon Anfang an febr gut befugt , fo baß er
3. B. für feine Bortefun g über ©hit im Somme r 1864 ben größten frörfaal be=
nötigte. f)auptoortefunge n oon ihmroaren außer (£tbií Dogmatif , Spmbotit , ©e=
febiebte her proteftantifebe n Theologie , Sehen 3efu, oon eregetifebe n gäcbern Spnop»
tifer, Römerbrief unb befonber s 3ohanneseoangelium .
gs mar Dorne r aber auch ein Bebürfnis, bie Stubente n außer im fiörfaat auch
in feinem §aufe gu feben, barum tub er fie altroöchentlicb 3U ficb ein, um in oer»
trautem ©efpräcb auf ihre ©ebanfen, Bebenten unb 3roeifei ergebe n unb je nacb=
bem ihnen ben Akg oom ©tauben 3um AMffen, oom AMffen 3um ©tauben 3U roeifen.
gr oerftanb auch, hie tonfeffionet l unb negatio ©eriebteten sum Aiort fommen 3U
laffen, ficb in Ruhe unb greunblichtei t mit ihnen auseinanbersufeßen unb bie oon
ben ©egnern oertretene n Anfcbauunge n oon ihrer ginfeitigteif 3U befreien . So he=
mies er ficb mit feiner mühen, gemütootten Art als echten Stubentenoater . — Da
auch Dorner s grau , f>einride , eine geiftig gehübete grau mar, forourbe fein f>eim
eine Stätte böchften geiftigen Sehen s unbroobltuenbfterf>er3ensroärme,roo ficb eine
große Ansaht oon greunben unb Stubente n oft grquiefun g boten burfte . Altes atmet e
ben ©eift eines febmäbifeben Pfarrbaufes ,roie er felbft einem foteben entftammte .
AMe es ihm ein Anliegen mar, auch Anbersgefinnt e 3U oerfteben unb ihnen gerech t
3Uroerben,fo fuebt e er aucb in feiner fchriftfiellerifchen Täfigfeit in her oon ihm 1867
herausgegebene n „©efebiebte her proteftantifebe n Theologie " bie in
ben oerfcbiebene n Anfcbauunge n unb Sebren serftreute n A3abrbeitsmoment e 3U
fammeln, 3Uroürbigenunb 31t oerarheiten , unb in bem 1879—188 0 berausgegehene n
„Spftem he r ehr ift ti eben © I a u b e n s I e b r e" ben grtrag früherer theo»
logifcber ©ehanfenarheit 3U oerroerten unb 3um Recht fommen 3U laffen. Die Kirchen»
gefebiebte mar ihm nicht etroa s Totes, Rergangenes , Abgetanes , fonbern Sebreri n für
bie ©egenroart unb Akgroeiferin für bie Sufunft , eine Offenbarungsta t ©ottes, ein
Büb fruchtbare n cfmftlicben Sehens,roomit her fterr feine Kirche gefegne t hat. Die
theotogifebe BSiffenfcbaft fotl barum möglicbft bem geiftlicbe n Amt unb bem Sehen
her ebrifttiebe n ©emeinbe sugut e fommen .
Als Rlitglieb bes Obertircbenrat s hatt e er noch in befonberem Rlaße ©elegeti»
beit, feiner ihm lieben Kirche 3U hienen. Ats Rertrete r besfetben beteiligt e er ficb
auch an ben Arbeite n ber gifenacbe r Kircbenfonferen s sur Reoifion her Bibetüher»
feßung auf ©runb her gortfebritt e in her Kenntni s frember Sprachen . Seine r Sähig»
feit roar es 3U hänfen, baß bie Rreußifcbe Spnoba t oe r f a f fun g unte r bem
Kutfminifter Acübier ins A3erf gefeßtrourbe unb 1873 suftanb e fam, befonber s feit