©efcbicbtlicbes oon ©ebiltacb
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Diefintftebung bes anmuti g zwífchen walbigen Bergen am (Einfluß ber 6d)ittac b
in bie Kinzig gelegene n unb repoli an feinen Scbloßberg aufgebaute n Stäbtchens
6d)iltac b liegt in graue r Vorzeit. 3u Anfang unfere r Seitrecbnung , 74 n. £bx, baute n
bie Römer, ztoect s näherer Berbinbun g ihrer Rbeinfeft e unb ©arnifonsftätte Straß-
bürg mit ber Donau , burd ) bas bamal s nod) unberührte Kinzigtal eine H e e r =
ft r a ß e, bie an ber Stell e bes heutige n Stäbtchens bie Talfobt e oerließ unb über
ben feßigen 3?iarftptaÍ3 fid) an bem Ausläufer ber hier einmünbenben fchroäbifchen
Sd)toarzroalbhocheben e hinaufzo g über ÍBalbmöffíngen zum Reda r nach Rotimeli, roo
fid) ein Segionslage r befanb , unb oon ba weite r nad) Tuttlinge n unb Stodacb . So ift
an biefer (£de ber fiinmünbung ber Scbiltad ) in bie Kinzig eine römifcbe Anfieblung
ober ilmfpannftatio n zu oermute n unb fo wirb bie römifcbe H«rftraße für bie Am
tage bes Stäbtchens beftimmen b geroefe n fein. 3ur Sicherun g ber Heerftraße mürben
an ihr Kafteile angelegt , ein ííeínes bei Röthenberg, ein größeres bei SBalbmöffingen,
mo eine zweite Umfpannftatio n fid) befan b unb oon wo eine Straße über f>ocb=
möffingen unb SBeiben nad) Sulz abzweigt e (bas fogenannt e f>od>fträß).
llrfunblich weiß man oon Scbiltad ) feit 1280; erftmal s 1378 wirb es Stab i ge=
nannt . gru b beiam es Rcarítgerecbtígfeít. Das Stäbtd)en war befeftigt , ftan b im
Schuß eine r Ringmaue r unb war mit 3 Toren oerfeben , einem untere n (am nad)=
maligen „Hohen Haus") , einem obere n (oberhal b bes Rathaufes , am Aufgang zum
Sd)Ioßberg) unb einem hintere n (im „Hinteren Stäbtie"). Die (Einteilung in obere s
unb hintere s Stäbtie ift nod) heut e erhalten . Selbe r mußten biefe Tore fpäter bes
Berfebr s wegen aufgegebe n werben .
Als Burgherre n faßen auf ber einft weitläufig gebaute n Burg, welche ben oon
her Scbiltad ) unb ber Kinzig umfloffene n Bergausläufer ironie unb noch im 18. 3ahr =
bunber t bewohn t war, bie Herzog e oon Ur s l i n g e n .
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1182 war ein Konrab oon
itrstinge n burcb Kaifer Barbaroff a zum Herzog oon Spolet o (in 9Rítteíítaííen) er=
hoben worbe n unb feine Söhne waltete n oorübergehenb als Statthalte r in Tuscien
(Rcittetitalien ) unb in Unteritalien , bis mit bem Untergan g ber Hobenftaufe n aud) fie
ihrer SMrbe oerlufti g gingen . 1341 führte bann H«zog Reinot b oon Urslingen bie
Herzogin Beatric e oon Ted auf bie Sd)iltad)e r Burg ein. 1381 oertauft e Reinolb
unb feine Schwefte r Anna bie Burg unb ihren Anteil am Stäbtchen an ben ©rafen
Sberhar b IL, ben ©reiner (obe r Raufebebart) , unb nun gehörte Scbiltad ) über 4 eai)r =
bunbert e zu 20 ü r 11 e mb e r g, bis es 1810 mit Hember g unb anbere n Orten bes
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„Einiges oon ©cbiltad)." SKitgeteilt oon fieinricb <£ptb (Karlsruhe) . Blätter 6es 9Büri=
íembergífchen ©rbroarsroalboereíns. 1910. ©eiten 71—74 , 90—92. — ©runbfteinlegung unb
Sinroeibung ber eoangelifd)e n 6tabttird) e in ©cbiltad). Sur (Erinnerun g an ben 22. Oííober
1839 unb 25. 2lpril 1843. ©ebrudt bei 3obann ^einrieb ©eiger, 2abr . (3u Seite 35 ff. unb 54.)
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3u Urslingen fei erroa'bnt , baß es nörblirf) oon 3lottroei I ein mit biefem Ramen zu-
fammenbängenbes ®orf Orslingen gibt unb nörblid; baoon eine Ruine ðrslingen ober Urs»
lingen.